Begonnen hatte alles im Frühjahr 2010. In dem Jahr sind wir – Mitglieder des Pallium-Vorstands – mit einer Studenten-Exkursion der Justus-Liebig-Universität Gießen nach Namibia gereist, um die Schönheit des Landes zu genießen, aber auch um uns mit den sozialen Problemen Namibias auseinanderzusetzen. Von einer Freundin hatten wir im Vorfeld der Reise erfahren, dass die Namibianerin Frieda Kemuiko-Geises sich ein Hilfsprojekt in Katuturas Wellbelchhüttenstadtteil Havana wünscht. So kam es zu einer ganz praktischen Initiative: Auf einem etwa 100 Quadratmeter großen Grundstück, das Frieda aus eigenen Mitteln erworben hatte, haben die Studentinnen und Studenten aus Gießen in brütender Hitze das Fundament ausgehoben, eine Toilette gegraben, den Grundstückszaun aufgestellt. Vor unserer Heimreise haben wir dann etwas Geld für den Bau eines Wellblechhauses vor Ort gelassen.
Heute, viele Jahre nachdem Frieda die Initiative ins Leben rief, ist die Suppenküche in Havana bekannt. Über 40 Kinder im Vorschulalter bekommen seit Beginn des Projekts von montags bis freitags zwei Mahlzeiten am Tag. Sie werden von 8 bis 12.30 Uhr betreut und auf die Schule vorbereitet. In 2015 konnte mit Pallium-Mitteln ein Community-Hilfsprogramm an das Projekt angegliedert werden, bei dem bedürftige Familien im Umfeld der Suppenküche mit dem Lebensnotwendigsten, vor allem mit Nahrungsmitteln, unterstützt werden.
Es sind vor allem Großmütter, die sich mit ihrer kleinen Altersrente von umgerechnet 70€ um viele Enkel- und Waisenkinder kümmern müssen. Unterstützt werden auch ältere Männer und Frauen, die die kleine Rente vom Staat nicht bekommen, weil sie keine Ausweispapiere haben. Sie leben von der Hand in den Mund und von dem, was Frieda ihnen gibt. Im Laufe der Jahre konnten wir die finanzielle Unterstützung für die Suppenküche kontinuierlich ausweiten. Einen Einblick in die Projektfinanzierung gibt der Newsletter 2021.